Ich mache Dir ein Geständnis. Mein Verhältnis zum Wort "Ziel" ist beschädigt durch die vielen Berufsjahre in der Wirtschaft, wo jährlich auf verschiedenen Ebenen Leistungsziele formuliert wurden, deren Erreichung zum Schluss im Mitarbeitergespräch direkten Einfluss auf die Bewertung meiner Arbeit und auf mein Salär hatte.
In der Kinesiologie verwendet man dieses Wort in jeder Sitzung und und das bereitet mir immer noch gelegentlich Unbehagen, weil es so leistungsbehaftet ist, was nicht zur Kinesiologie passt. In der Kinesiologie geht es nicht um Leistung. Es geht darum, dass eine persönliche Entwicklung möglich wird, ganz egal, auf welcher Ebene und immer nur zu Deinem Wohle. Sei dies nun, dass Du Deine Prüfungsangst ablegen oder Deine Lebensmuster dahin verändern kannst, dass Dir wohler ist. Natürlich kann man mit Kinesiologie auch an beruflichen oder gar sportlichen Zielen arbeiten! Doch im Vorgergrund der Kinesiologie steht immer der Mensch. DU stehst im Vorgergrund, nichts anderes. Es geht um Deine innersten Bedürfnisse, die Du vielleicht weder kennst noch zulässt. Unsere Gesellschaft ist heute so kopf- und leistungsgesteuert, dass die meisten von uns verlernt haben, auf ihre Intuition zu achten, sie nicht wahrzunehmen. Viele haben sogar Angst davor was passieren könnte, wenn sie sich darauf einlassen "hinzuhören", was ihnen ihr Gefühl sagen möchte. Das Unterbewusstsein ist ihnen nicht geheuer, weil sie es ihnen fremd ist. Da es aber zu ihnen gehört, können sie nicht vor ihm weg laufen. Wird es überhört, so schickt es mit der Zeit Zeichen, die nicht selten in der Arztpraxis vorgebracht werden. Oft helfen dann keine Medikamente auf Dauer und man visiert den nächsten Arzt an. Kopfschmerzen, Übelkeit sind neben unzähligen anderen klassische Beschwerden für Botschaften des Unterbewusstseins. Der Volksmund beschreibt es in vielen Sprichworten: "sich den Kopf über etwas zerbrechen"... "etwas hat einem auf den Magen geschlagen"... Ein Vorfall, eine Neuigkeit, eine Nachricht wird als "dicke Post" bezeichnet oder geht einem "an die Nieren". Man muss und darf differenzieren! Nicht jedes Kopfweh, nicht jede Übelkeit wird vom Unterbewusstsein vorbei geschickt. Wenn Beschwerden öfters auftreten, soll der erste Gang unbedingt zum Arzt führen, so dass abgeklärt werden kann, ob etwas organisches vorliegt. Wird nichts gefunden und dauern die Beschwerden über einen längeren Zeitraum an, so ist es jedoch zu empfehlen, darüber nachzudenken, worauf einen das Unterbewusstsein aufmerksam machen möchte. Meist kommt man alleine nicht sehr weit damit Lebensmuster sind über viele Jahre antrainiert. Wir sind Überlebenskünstler und passen uns nach aussen an, selbst wenn dies nicht mit unseren Neigungen und Gefühlen überein stimmt, die wir sehr geschickt verleugnen können (das ist auch positiv in gewissen Fällen und garantiert zum Beispiel in Krisensituationen das Überleben - nur, die sind relativ selten). Und genau an der eigenen Verleugnung erkranken wir irgendwann. Bevor das passieren kann, hilft uns unser Innerstes durch viele kleine und grosse Botschaften. "Hallo, ich bin deine Seele. Wieso sagst du ja, wenn du nein meinst? Schau, darum schmerzt dich der Kopf, darum ist dir übel." Es gibt für jeden eine "Entwicklungshilfe", die ihm entspricht. Er / sie muss sie "nur" finden. Und genau dabei darf man sich auf seinen Bauch verlasssen, dann ist man am richtigen Ort. Wie einem geholfen wird, sieht überall ein wenig anders aus, und das hängt auch von der Person des Therapeuten ab. Ich zum Beispiel werde kaum Familienaufstellungen anbieten, weil das andere viel besser können. Hingegen liegt meine Stärke auf dem Gebiet, das einen Menschen ausmacht. Fühlen, denken, hören, annehmen, wandeln, handeln, verändern. In der Kinesiologie läuft eine Veränderung sanft ab. Man kann sich das ähnlich dem Schälen einer Zwiebel vorstellen. Schale um Schale wird von Sitzung zu Sitzung entfernt, bis man zum Herzen des Problems kommt. Die Kinesiologie verändert von selbst gar nichts. Vielmehr ist sie ein Hilfsmittel, mit dem man sich SELBST zum Herzen der Zwiebel (des Problems) vorarbeitet. Nichts zeigt sich, wozu Du noch nicht bereit bist. Es ist immer Dein freier Wille und immer Deine Entscheidung, was Du erkennst und siehst. Und, so eine Veränderung geht nicht von heute auf morgen. Sie ist ein Prozess. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und Deine Muster und Gewohnheiten hast Du über viele Jahre kultiviert. Daher sind sie kaum in kurzer Zeit abzuschütteln. Wichtig ist, dass Du Dein Ziel kennst. Und ja, ich sage jetzt Ziel und meine Wunsch. Denn es ist Dein Wunsch, dass das aufhört, was Dich quält, nicht? Das Kopfweh, die Übelkeit. Oder die Angst. Du möchtest steuern, selbst entscheiden. Somit ist das sowohl Dein Wunsch, als auch Dein Ziel. Nenn es wie Du willst! Du weisst was ich meine :). Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir! Herzlichst Brigit
3 Comments
18/3/2017 01:13:15
Jeder sollte an seinen Zielen arbeiten und diese nicht loslassen, nur wer seine Ziele erreicht und wirklich das macht , wohin es einen treibt, lebt ein selbstbestimmtes Leben.
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24/5/2019 14:50:15
In meinen Therapiesitzungen nutze ich auch bei meinen Kunden das Thema "Wünsche und verbundene Ziele" ... Toller Artikel
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April 2021
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