Lernschwierigkeiten - Vergesslichkeit ?

Gleich vorneweg : die Wunderpille gegen Lernschwierigkeiten & Co. gibt es nicht. Leider.

Doch es gibt Mittel dagegen: in der Kinesiologischen Praxis gibt es eine Reihe von Techniken und Übungen, die dabei helfen, unsere Koordination zu verbessern und die linke und rechte Hirnhälfte (wieder) zu verbinden, wodurch lernen wieder leichter fällt.

Hauptgrund dafür, warum in Prüfungen oder anderen Stress-Situationen versagt wird, oder weshalb wir uns plötzlich Dinge nicht mehr merken können, liegt im vegetativen Nervensystem, das unter anderem aus Sympathikus und Parasympathikus besteht.

Das vegetative (autonome) Nervensystem steuert je nach Bedarf alles, was wir als selbstverständliche Lebensfunktionen empfinden, wie  Herzschlag, Atmung, Verdauung, Gleichgewicht, Energiehaushalt (schwitzen, frieren), Sehfähigkeit und Gehör, Geruchsinn, Blutdruck, Sexualität sowie viele weitere Vorgänge, deren wir uns nicht bewusst sind, und die wir nicht mit unserem Willen steuern können. Hauptsächlich steuern die beiden Gegenpoole Sympathikus und Parasympathikus unser Tun. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass sie niemals gleichzeitig in Aktion treten können. Arbeitet der eine, ruht der andere! Das ist die wichtigste Erkenntnis im Zusammenhang mit stressbedingten Blockaden aller Art.

Der Sympathikus
versetzt den Körper in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit (zB. bei körperlicher Arbeit) und Fluchtbereitschaft. (zB. Prüfungs-situationen). Hierbei aktiviert sich automatisch und sofort der Sympathikus mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln: Das Blut wird in die Muskeln gepumpt (weg aus Hirn und Verdauungstrakt), das Herz arbeitet mit erhöhter Frequenz, die Atmung vertieft sich, um mehr Sauerstoff ins Blut zu schaffen. Die Verdauung wird gehemmt, die Harn-ausscheidung unterdrückt, die Pupillen weiten sich.

Bild: © Susanne Mayer, Ps§ychologin & Dipl. Kunsttherapeutin

Bild: © Susanne Mayer, Ps§ychologin & Dipl. Kunsttherapeutin

Der Parasympathikus bringt den Menschen in einen Ruhezustand (zB. nach dem Essen, oder in den Ferien). Herzfrequenz und Blutdruck sinken, die Atmung verlangsamt sich, die Pupillen verengen, das Blut wird aus den Muskeln wieder dem Hirn und dem Verdauungstrakt zur Verfügung gestellt. Hirnleistung ist jetzt wieder möglich, Ausscheidungen ebenso.

Und was glaubst Du, in welchem Modus wir sind, wenn wir Prüfungen schreiben sollen, unter Leistungs- und Erwartungsdruck stehen? Logisch denken, Gelerntes abrufen, im Modus Sympathikus - unmöglich. Da greifen nur antrainierte Muster und Reflexe. Einen Pfeil nach dem Wild werfen, vor dem Säbelzahntiger davon laufen, gegen die Strömung kämpfen, um nicht zu ertrinken... Natürlich sind dies Tätigkeiten, die mit unserer zivilisierten Welt nicht mehr konform sind. Und dennoch : in unseren Genen sind diese Muster durch Millionen Jahre Evolution abgespeichert und tief verankert. Das konnten 2000-5000 Jahr Menschheit so gut wie gar nicht verändern..

Es gilt also zu lernen, sich wenn nötig gezielt in den Modus Parasympathikus zu bringen. Zum Beispiel in Prüfungssituationen. Oder aber auch im Alltag, wo viele gar nicht mehr aus ihrer Stressrolle heraus kommen.

Neugierig? Möchtest Du lernen damit umzugehen, konzentrierter zu arbeiten und Dein Können gezielt auch abrufen zu können? Ich freue mich auf Dich!

Herzlichst
Brigit