Immer wieder erlebe ich in meiner Praxis, welche prägende und einflussreiche Macht Worte sind. Wir leben in einem Zeitalter, das von Leistungsdenken geprägt ist. Höher, weiter, schneller, gilt längst nicht nur im Sport, sondern es fängt schon in der Kindheit an. Eltern versuchen mit mehr oder weniger Nachdruck, ihre Sprösslinge frühzeitig auf den richtigen Weg zu bringen, damit ihnen später die Wege zum beruflichen Erfolg offenstehen. Ein bevorzugtes Mittel, Kinder und Jugendliche in der Spur zu halten, sind Verbote und negative Äusserungen. "Bei der nächsten schlechten Note gibt es Handyverbot", Oder auch Fernseh- und Gameverbot. Vielleicht sogar Kontaktverbot, oder das Streichen von Teilnahme an Sport- oder Musikunterricht. Bei der Berufswahl wird häufig nicht auf die Stärken des Kindes eingegangen. Man drängt, ohne Bewusstsein, was man damit anrichtet, in eine vermeintlich beruflich erfolgversprechende Richtung. Dabei werden sehr gerne negative Formulierungen und Negierungen verwendet, um Interessen der Jugendlichen klein zu reden. Ich begleitete im Beruf sehr häufig unsere Lernenden und bemerkte bei 2/3 von ihnen, dass sie ganz andere Berufswünsche gehabt und die Ausbildung nur auf Druck der Eltern ergriffen hatten. Es überrascht nicht, dass genau diese Jugendlichen in diesem Beruf nie über Durchschnitt gelangen, es ihnen grosse Mühe bereitet, die Aufgaben zu erfüllen, die von ihnen erwartet werden. Ein Junge, der gerne Automechaniker geworden wäre, ist nun mal nicht unbedingt auch ein guter kaufmännischer Angestellter! Gelobt wird selten bis nie, und wenn etwas erreicht wurde, heisst es vielleicht gar: «naja, das war ja das Mindeste und zu erwarten». Der Erfolg wird gar nicht gefeiert, weil man kleinen Erfolgen keinen Raum gibt und weil das nächste Ziel schon im Visier ist. Und wir? Übernehmen die Anforderungen des Umfelds an uns – für uns. In Taten wie auch in Worten. Wir loben nicht, wir kritisieren und negieren und sind trotz allem, was wir schaffen, unzufrieden, lustlos, erschöpft. Ein gesunder Ehrgeiz schadet nicht, doch leider haben viele von uns das Mass verloren. Sobald sich kleine Zweifel einschleichen, reisst man sich zusammen und spult weiter sein Programm im Hamsterrad. Wer nicht erfolgreich ist darin, unter dem was die Gesellschaft unter Erfolg versteht, der bleibt auf der Strecke, wird ausgemustert. Menschliche Werte wie Empathie, Mitgefühl und Sozialkompetenz werden zwar in einigen Berufen und Betrieben gefördert und ebenso hoch gewertet, wie Leistung, doch die breite Masse hat diese Werte verloren und wertet sie sogar als Schwächen. Was sind nun aber häufige Folgen, wenn Menschen sich nicht mehr spüren, fremdbestimmte Werte leben und versuchen, Ansprüchen gerecht zu werden, die nicht ihrer ureigenen Bedürfnissen entsprechen? Um nur einige Erst-Symptome zu nennen: Schlaflosigkeit – Herzklopfen – Klumpen im Magen – zugeschnürte Kehle – flacher Atem – Kopfschmerzen - Sehstörungen - Tinnitus - undefinierbare Ängste... Wahrscheinlich werden deswegen Ärzte aufgesucht und keine Diagnosen gefunden. Das Karussell dreht sich weiter. Es ist ja nichts, also weiter in der atemlosen Jagd. Aber unsere Seele hat nur ein einziges Mittel, uns darauf aufmerksam zu machen, dass vieles nicht konform mit unserem Wesen und unseren Werten ist: körperliche Symptome – und dabei ist ALLES möglich, was auch bei ernsthaften Erkrankungen vorkommen kann! Nur, dass die Seele diesen Spuck verursacht. Das ist der letzte Strohhalm, den wir ergreifen sollten! Wenn Du also an diesem Punkt stehst, habe ich einen ersten Rat für Dich: fang sofort damit an, alle negativen Äusserungen weg zu lassen. Achte auf Deine Worte und Gedanken. Streiche das Wort NICHT komplett, denn unser Hirn ist so gepoolt, dass ihm bei allem was mit diesem Wort zusammen gesprochen oder gedacht wird, nur das Wort NICHT hängen bleibt. Und damit steuern wir und direkt an die Wand. Ein Beispiel? Sagt die Mutter zum Sohn:
Alles klar? Viel Erfolg beim Training! Herzlich grüsst Dich Brigit
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April 2021
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